Die Wüste der verlorenen Träume
Es war an einem glühend heißen Augusttag, als Diego Martinez sein letztes Hemd gegen eine Handvoll Wasser eintauschte. Die Atacama-Wüste, bekannt als der trockenste Ort der Welt, hatte keine Gnade mit ihm. Sein ursprünglicher Plan, eine verschollene Inka-Schatzroute zu finden, war zu einer Überlebenssymphonie der Verzweiflung geworden.
Seine Ausrüstung war längst zu Staub zerfallen – ein zerfetztes Zelt, ein gesprungenes GPS und eine verblasste Karte, die mehr Phantasie als Geographie zeigte. Diego wusste: Hier, zwischen den endlosen Salzseen und den steinernen Hochebenen, galt nur eine Regel – verlaufe dich nicht, sonst hast du ein Problem.
Ein leichter Wind wirbelte trockene Erde auf, während Diego seine letzten Tropfen Wasser in den Mund sog. Die Stille war ohrenbetäubend, unterbrochen nur vom gelegentlichen Knarren seiner ausgetrockneten Lederschuhe.
Plötzlich – ein Glitzern. Zwischen den Steinformationen, kaum größer als ein Geldstück, reflektierte etwas das grelle Sonnenlicht. Ein Metallgegenstand? Ein Hinweis? Oder nur eine Sinnestäuschung?
Diego wusste, jeder Schritt könnte sein letzter sein. Die Atacama verschlang Abenteurer wie ihn zum Frühstück.
Würde er überleben? Würde er den Schatz finden? Oder würde er nur eine weitere Legende sein, die in dieser unmenschlichen Landschaft verblasste?
Die Wüste schwieg. Und wartete.
Die Atacama Wüste. Foto von Carolyn |
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